DIE MITTE

Gunnar Gentzsch verlangt mir vieles ab.

Wann immer wir uns kreativ begegnen, entsteht in mir ein innerer Dialog mit sehr kritischen Fragen zu meinem kreativen Tun. Wir haben zusammen viel musiziert. Dabei war immer klar, dass es uns beiden um mehr geht. Vorallem der Freiheitsgedanke ist immer präsent.

Die Mitte entstand aus einer kleinen Idee. Ich liebe Gunnar’s Tenorsaxophonspiel, wenn es bei den mittleren Frequenzen haucht und faucht. Ich selbst bin durch das Zusammenspiel von Cello und E-Bass mit meiner Gattin Sibylle Friz zum Hör-Experten der mittleren Frequenzen geworden.

Was passiert also, wenn sich zwei auf mid-frequencen trainierte Ohrenpaare zusammentun ?

Am Anfang stand das musikalische Konzept – 8 Akkorde, deren Noten wir im Fernduell entwickelten. 8 Grundtöne von mir – dann ab per mail nach Berlin – dort die zweite TonSchicht von Gunnar – dann wieder zurück nach Bayreuth – solange hin und her, bis uns die Akkord-Folge gefiel – danach die spannende Suche nach dem Sound – Töne und Klänge sollten sich im mittleren Frequenzbereich bewegen und trotzdem transparent hörbar sein – Im Ergebnis war eine Kombination von Cello und Saxofon ideal. Die aufgenommenen Sample-Töne wurden anschliessend in Ableton Live zu einer kleinen Musikmaschine weiterentwickelt. In einer Kombination aus Sequenzer mit Zufallsgenerator und manuellem Tastenspiel entstand der Klangteppich, der im Video zu hören ist.

Das musikalische Konzept der MITTE war geschafft.

In einer zweiten Phase kam die visuelle Umsetzung an die Reihe – Gunnar’s Videosequenzen, die beim Hören des MITTE-Soundtracks im Selfie-Modus gedreht wurden, gingen als Rohmaterial auf die Reise nach Bayreuth. Inspiriert davon nahm ich meine spontane Antwort im Garten auf. Alle Videos wurden anschliessend mit ISADORA zum Musik-Clip verarbeitet.

Als Abschluss kam die textliche Auseinandersetzung mit dem Thema MITTE. Erarbeitet von Gunnar, wurde der Text von uns beiden unabhängig voneinander eingesprochen und dann in Berlin MITTE von Gunnar mit Tempovariationen dem Video-Clip beigefügt.

Ergebnis 1: musikalische – visuelle und textliche Forschungsarbeit, deren Erkenntnisse im folgenden VIDEO-Clip rezipiert werden können.

Ergebnis 2: Gunnar und ich haben Lust auf mehr – doch davon ein andermal !

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